Energie vs. HBU Märzen

Souverän ist anders

04. Juni 2019

Mit einem knappen 4:3-Erfolg gegen den Tabellenletzten HUB Märzen haben die Mannen von Energie Bitzius am vergangenen Sonntag die Chance auf den direkten Klassenerhalt gewahrt. Vor dem letzten Spieltag herrscht Spannung pur.

Von Sebastian Gänger, #9

Bühler (4) vor Raffi (2) und Gänger (2), dahinter noch Kleiner, Bär, Ganz, Sam, Tom (je 1). Kaum zu glauben, aber das ist nicht die Kartenstatistik, auch nicht die Liste verschossener Elfer oder der hölzern vergebenen Torchancen, sondern die Reihenfolge der Topscorer in der laufenden Saison. Wer vor dem ersten Spieltag darauf gewettet hätte, wäre jetzt reich. Es ist nicht auszuschliessen, dass ausgerechnet Neo-Trainer und Goldküsten-Ganove Bühler genau das getan hat. Sein gesundes Selbstvertrauen sei Dank. Während Jahren fügte er seinen Mitmenschen regelmässig grosses Leid zu, indem er ihnen gebetsmühlenartig von seinem unentdeckten Torriecher erzählte. Nun liefert er. Sogar der Autor dieser Zeilen muss dies neidlos (na ja…) anerkennen.

Aber beginnen wir von vorne. Was für ein Matchtag war das: Die neue Energie-Fahne auf der Wiese des Stadions der Freundschaft wehte in der heissen Sommerluft, zahlreiche spärlich bekleidete WAGs sassen am Spielfeldrand. Nur die unsäglichen Opferdrohnen im Allmend-Himmel störten die malerische Szenerie. Doch davon liess sich die fokussierte Energie nur zu Beginn ablenken.

Es war der sonst so souveräne Bär, der das Spiel in die falsche Richtung lancierte. Sein leichtfertig vertändelter Ball wusste HUB Märzen nach wenigen Minuten kaltblütig zu verwerten. Es war der Start eines richtiggehenden Scheisstags für unsere Nummer 23. Doch für einmal wurde die defensive Naivität mit zwei geschenkten Gegentoren und die offensive Fahrlässigkeit mit einem verschossenen Elfer nicht bestraft. Grund war die bis zu den Zehenspitzen motivierte Torkanone 2.0. Mit einem Riecher à la Lewandowski netzte sie zwei Mal innert kurzer Zeit ein. Weil Gänger dem Druck am Elfmeterpunkt standhielt und auch Ganz für einmal mit einem herrlichen Schlenzer erfolgreich war, legte die Energie bis zur Spielhälfte vor. Mit einem 4:2 ging es in die Pause.

Während das Torfestival in den ersten 45 Minuten die ganze Expertenwelt vor Rätsel stellte, zeigte Bitzius in der zweiten Halbzeit ein eher bekanntes Gesicht. Statt leichtfüssig einen Kantersieg zu realisieren, fing man den Anschlusstreffer. Danach war es ein Spiel auf dem Niveau des letzten Champions-League-Finals, was leider nichts Gutes bedeutete. Doch am Schluss waren es drei Punkte, die Gold wert sein können. Zwar ist das Risiko eines Barragespiels noch nicht ganz gebannt, aber immerhin sind die Habaschen schon mal in Liga 2. Dieser Blick auf die Tabelle könnte genug positive Energie ausstrahlen, dass sogar ein Exploit gegen Meister Chop möglich ist. Allez Giele!


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