Energie vs. Chop

Aufholjagd ohne Ertrag

25. April 2017

Von Tobias Bär, #23

Die Bombe platzte bereits am Tag vor dem Spiel. Bühler und Bär trafen beim samstäglichen Ausflug auf den «Spitz» auf Sidi und Aushilfstrainer Ledermann. Letzterer gewährte einen Einblick in die voraussichtliche Aufstellung, nachdem Bühler mit der ihm eigenen Penetranz darauf gedrängt hatte. Und was der Zürcher zu sehen bekam, das gefiel ihm. Für ihn war der Platz im Sturm vorgesehen, den er seit Wochen bar jeder Vernunft für sich beansprucht hatte. Es ist anzunehmen, dass Ledermanns Entscheid nicht primär sportliche Beweggründe zugrunde lagen. Vielmehr dürfte es ihm darum gegangen sein, das Team zumindest an diesem einen gottverdammten Sonntag vom nervtötenden Lamento Bühlers zu erlösen. Danke dafür.

Die Energie war nach dem erbärmlichen Auftritt gegen die Eier sichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Die Tore aber, die erzielte der Gegner. Einmal klingelte es nach einem gut getretenen Freistoss, einmal nach einem Ballverlust im Spielaufbau und einmal nach einem Sonntagsschuss aus dem Halbfeld. Chop konnte an diesem Tag auf eine Charaktereigenschaft bauen, die der Energie grundsätzlich abgeht, ohne die im Fussball aber kaum Zählbares herausschaut: die Effizienz. Dabei musste die Mannschaft ohne Baschi und damit ohne ihr prominentestes Mitglied auskommen. Dieser hatte sich wenige Tage vor dem Spiel die Weisheitszähne ziehen lassen, wie in Qualitätsmedien zu lesen war. Der 0:3-Rückstand, der das Spielgeschehen nicht adäquat abbildete, bewog Zaungast Stefan Bindschleder dazu, das Stadion noch vor dem Pausenpfiff zu verlassen. Gelb dafür.

Im Gegensatz zu ihren Supportern glaubte die Energie allerdings weiterhin an die Wende. Und neben Einsatz und Laufbereitschaft hätte Bindschleder in Halbzeit zwei auch durchaus gelungene Spielzüge zu sehen bekommen. Die ganze Mannschaft wusste sich noch einmal zu steigern. Und endlich fielen auch die Tore. Das 1:3 erzielte der stürmende Verteidiger Heimlicher mit purem Willen und stupender Technik. Der Treffer legte zusätzliche Energiereserven frei. Nachdem Spahr – wieder er! – per Freistoss zum 2:3 eingenetzt hatte, lag ein nicht mehr für möglich gehaltener Punktgewinn in Reichweite. Obwohl unermüdlich anstürmend, konnte sich Bitzius am Ende nicht belohnen. Auf dem Gezeigten lässt sich aufbauen. Will man das Abstiegsgespenst vertreiben, sind aber Punkte gefragt.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert